Überlastete Innenstädte - in Sachen nachhaltige Mobilität ist ein Wandel gefragt. Welche Infrastruktur brauchen wir?
Smarte Mobilität braucht Infrastruktur
Die Mobilitätswende ist in vollem Gange: E-Fahrzeuge und Carsharing wandeln das Bild des innerstädtischen Verkehrs. Diese Konzepte stellen neue Anforderungen an die Infrastruktur durch den steigenden Bedarf an E-Ladesäulen und Stellflächen. Der Raum wird bereits knapp. Am Straßenrand geparkte Autos beeinträchtigen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen, fehlender Parkraum führt zu Parksuchverkehr, welcher Luft- und Umwelt belastet.
Um eine nachhaltige Mobilitätswende ermöglichen zu können, müssen die verschiedenen Mobilitätsangebote verknüpft werden, umso den Verkehr zu entlasten und den Umstieg auf nachhaltigere Mobilitätsformen zu ermöglichen.
Dafür braucht es Knotenpunkte, welche den Mobilitätsmix, bestehend aus Mikro Mobilität, Carsharing, E-Ladestationen, Parken und weiteren Angeboten zusammenführen: Die Mobility Hubs.
Doch wo können diese Mobility Hubs geschaffen werden und wie kann ihre Nutzung aussehen?
Vom Parkplatz zum Mobility Hub
Ganzheitlich gedachte Mobilitätshubs bilden Knotenpunkte für Parkmöglichkeiten, Sharing Modelle und ÖPNV. Dadurch ist eine flexible Kombination verschiedener Nutzungen möglich. Dies schafft die Grundlage für mehr Micro Mobility Flotten und eine verbesserte E-Auto-Ladeinfrastruktur.
Der ohnehin knappe Raum in Innenstädten erlaubt selten die Schaffung von neuen Flächen, die solche Mobility Hubs darstellen können. Doch das ist auch gar nicht nötig, denn durch die effiziente Nutzung von bestehendem Raum können diese Mobility Hubs ohne große Infrastruktur-Projekte geschaffen werden.
Durch smartes Parkraummanagement kann aus jedem Parkplatz ein Mobility Hub geschaffen werden, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Umgebung.
Der Schlüssel wird hier in der Digitalisierung der Parkplatzadministration liegen: Beispielsweise können leere Supermarkt- und Büroparkplätze - bislang durch Schranken versperrt - außerhalb der Geschäftszeiten bereitgestellt werden und in Zukunft dazu dienen, verschiedene Mobilitätsangebote in und außerhalb der Stadt zu verknüpfen.
Smartes Parkraummanagement
Die Frage nach dem Verkehrsmittel lautet nicht mehr nur: "Auto oder Bahn?" Mobilitätsformen werden flexibler: Der Mobility Hub wird mit dem PKW angefahren, die Weiterfahrt mit der S-Bahn angetreten und das letzte Stück mit einem E-Scooter oder zu Fuß zurückgelegt. Hierfür ist die Verknüpfung der Buchungs- und Zahlungsvorgänge verschiedener Anbieter notwendig. Dies betrifft das Parken, den ÖPNV und z.B. den Scooter.
Dies kann möglich gemacht werden durch smartes, schrankenfreies Parken mit Kennzeichenerkennung. Wie läuft das? Ein Beispiel: Durch Kennzeichenerkennung werden Fahrzeuge bei der Ein- und Ausfahrt erfasst und ihr Parkvorgang automatisch mit dem hinterlegten ÖPNV Ticket abgeglichen und abgerechnet. Pendler:innen können unkompliziert planen. Der städtische Verkehr wird entlastet.
Dies erlaubt auch die Einbindung von Sharing Modellen. Wo Carsharing Flotten bislang vor verschlossenen Schranken stehen bleiben mussten, erlaubt die schrankenfreie Parkraum-Technik, dass mehr Stellplätze für das Carsharing Angebot genutzt werden können.
Hintergrund Info: Digitale und schrankenfreie Parkraumtechnik
Zur ermöglichung von Mobility Hubs braucht es ein System, über welches die verschiedenen Mobilitäsangebote verknüpft werden können, um die User-Erfahrung unkompliziert gestalten zu können. Dies wird möglich durch Systeme basierend auf Kennzeichenkontrolle ohne Parkschranken. Die smarten Parksystemen, welche minimale Hardware und einer cloud-basierten Software kombinieren, stellen den gesamten Parkprozess digital dar und ermöglichen dabei eine 24/7 Kontrolle des Parkraums. Klassische Schranken, Sensoren, Kontrollpersonal und Papiertickets sind nicht mehr notwendig.
Bei Ein- und Ausfahrt werden Kennzeichen DSGVO-konform erfasst. Im Hintergrund läuft eine Software, welche die Parkvorgänge und die Bezahlung verknüpft.
Damit entfallen für Parkplatzbetreiber immense Kosten in der Anschaffung und Instandhaltung ihrer Parkraum-Technik, denn digitale Parksysteme sind günstiger und weniger wartungsanfällig, da nur noch der Kennzeichenscanner analog angebracht werden muss. Dieser ist robust und wird mehrere Meter über der Fahrbahn angebracht, wodurch er auch vor Vandalismus geschützt wird. Ein 24/7 Wartungsservice, wie er bei beschrankten Parkräumen gebraucht wird, ist nicht mehr nötig.
Anders als herkömmliche Parksensoren, erlaubt die Kennzeichenerkennung basierte Parktechnologie ein Höchstparkdauer-Monitoring und identifiziert Parkverstöße direkt, sodass keine Bestreifung der Fläche notwendig ist.
Parkräume können nicht mehr isoliert betrachtet werden, sondern müssen als Bestandteil in digitale Mobilitätskonzepte integriert werden.
Die Integration von Partnern um die Parkkosten per App zu bezahlen, Carsharing Modelle zu nutzen oder auch einen E-Roller für die Weiterfahrt im Innenstadtgebiet zu mieten, wird sich immer mehr zum Standard etablieren. Diese Anforderungen muss Parkraum-Technik abbilden, nur so können Mobility-Hubs geschaffen werden ohne dabei eine große finanzielle Belastung für Bund und Länder darzustellen.
Denn die nachhaltige Mobilität kann nicht einfach verordnet werden - sie muss durch ein kundenfreundliches Angebot und eine smarte Nutzung der vorhandenen Ressourcen überzeugen!
Das Münchner Start-Up Peter Park System GmbH hat sich der Mobilitätswende angenommen und ermöglicht die Digitalisierung von Parkflächen. Mit intelligenter Parkraummanagement Software und automatischer Kennzeichenerkennung für Städte und private Parkraumbetreiber erfolgen Parkprozesse papier- und schrankenfrei. Die Stoßzeiten des Verkehrsaufkommens an P+R Parkeinrichtungen bei Ein- und Ausfahrt werden durch den schrankenfreien Durchfluss entlastet. Die neugewonnenen Verkehrs- und Auslastungsdaten ermöglichen die benötigte Einblicke, um die Mobilitäts- und Serviceangebote bedarfsgerecht zu gestalten.